Jawohl, auch in normalen Supermärkten gibt es Butter aus Weidemilch, und zwar von Kerrygold, die Butter Irlands.
Ich zitiere von der Webseite der IDB Deutschland (die irische Milchwirtschaftvereinigung Deutschlands):
„Aufgrund des Golfstroms herrscht in Irland das ganze Jahr über ein mildes Klima, es gibt keine frostig-kalten Winter wie in Deutschland. Dieser Umstand führt dazu, dass sich Irlands Kühe fast das ganze Jahr über das saftig-grüne Gras der irischen Weiden schmecken lassen. Somit fressen sie kein zusätzliches Kraft- oder Trockenfutter. Kerrygold Butter wird aus 100% irischer Weidemilch hergestellt.“
Als Antwort auf eine Anfrage von mir, was das Wörtchen „fast“ bedeutet, antwortete die IDB Deutschland:
[W]ir danken für Ihr Interesse an unserer Kerrygold Butter und versichern Ihnen, dass die Kerrygold Butter ausschließlich aus „Weidemilch“ hergestellt wird.
Die Einschränkung „fast“ bezieht sich auf wenige Wintermonate in denen die Kühe nicht draußen auf der Weide ihr Futter aufnehmen können. In dieser Zeit wird die Milch nicht zur Herstellung von Kerrygold Butter verwendet. Es wird somit ausschließlich „Sommerbutter“ aus Weidemilch verwendet.
So soll es sein!
Warum ist Butter aus Weidemilch wichtig?
Milch- und Fleischprodukte von Tieren, die industriell gefüttert werden haben eine andere Nährwertzusammensetzung als entsprechende Produkte von Tieren, die sich artgerecht ernähren.
Bei Kühen bedeutet das eine Weideernährung. Kühe wollen Gras fressen und nicht Kraftfutter. Weidemilch hat beispielsweise das Doppelte an Omega-3-Fettsäuren im Vergleich zu Milch von Stallkühen.1
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- Siehe Omega-3-Fettsäuren: Vom Gras ins Glas (PDF) des deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung. Mehr Infos dazu bei der Seite des Forschungsprojektes Milch aus Gras – Milch mit Zusatznutzen? der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. ↩
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Eine frage hab ich: Warum ist die kerrygold so weich, auch im kühlschrank? Ich hab schon selbst butter gemacht als kind, diese butter war selbst in der küche fest.
Vielen Dank. Johannes
Hallo Johannes,
die Butter ist weicher, weil sie aus Weidemilch hergestellt wird. Weidemilch hat eine andere Fettzusammensetzung als Milch von Stalltieren. Wie die Webseite von Kerrygold schreibt:
„Diese natürliche Ernährung unterstützt damit die Bildung der sogenannten ungesättigten Fettsäuren, wie z.B. der konjugierten Linolfettsäuren, die sich später so positiv auf die gute Streichfähigkeit der Butter auswirken.“
Viele Grüße
Jemand hat mir erzählt, dass Kerry Gold pflanzliches Fett enthält, und deswegen so weich ist. Also stimmt das nicht, oder?
Nein, bei der normalen Butter ist das nicht der Fall. Dort ist nur Butter und sonst nichts. Aber es gibt ein Produkt namens „Kerrygold Extra“ (http://kerrygold.de/Produkte/Extra.html), welches eine Mischung aus Butter und Rapsöl ist.
Hallo,
mittlerweile schwappen ja aus den USA Gerüchte über die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen als Rohstoffe für Kerrygold herüber. Auf eine Anfrage diesbezüglich bei Kerrygold.de kam folgende Antwort:
„vielen Dank für Ihre Anfrage.
Irische Milchkühe sind bis zu 300 Tage pro Jahr ganztägig auf der Weide und fressen dort frisches Gras. Irische Kühe werden also länger auf der Weide gehalten als in fast allen Ländern der Welt.
Im Winter, wenn das Gras nicht mehr wächst, werden irische Kühe mit getrocknetem Gras (oder auch Silage genannt) gefüttert. Dieses Gras wächst das gesamte Jahr über, wird frisch gemäht und zur Verfütterung während der Winterzeit gelagert.
Das Irish Dairy Board und Kerrygold arbeiten eng mit den Landwirten zusammen, um die höchsten Standards für unsere Inhaltsstoffe sicherzustellen. Im irischen Kontext ist Gentechnik ein relativ neues Thema, und wir arbeiten aktiv daran, die mögliche Verwendung und Herausforderungen bei der Verwendung von gentechnikfreiem Getreide in der irischen Milchwirtschaft genauer auszuloten. Ergänzungsfutter ist für die Gesundheit der Tiere wichtig. Einige dieser Futtermittel enthalten Soja und Mais.
Das Ergänzungsfutter unserer Kühe besteht überwiegend aus lokal angebautem Getreide wie Weizen, Mais und Gerste. Irland verfügt nicht über ausreichend Agrarflächen, um alle benötigten Futtermengen vor Ort anzubauen; daher werden einige von ihnen importiert.
Da wir von über 10.000 Bauern unsere Milch beziehen, kann das Irish Dairy Board derzeit jedoch nicht lückenlos garantieren, dass die von Landwirten eingesetzten Ergänzungsfuttergetreide alle gentechnikfrei sind. Doch mit über 10.000 Bauern, die dem IDB angehören, arbeiten wir derzeit mit der staatlichen Organisation Bord Bia daran ein Qualitätssicherungssystem (Quality assurance system) für die Milchbauern zu etablieren. Dies schafft die Voraussetzungen um Themen wie Tierwohl, Gesundheit und Nachhaltigkeit bis auf die Farmebene zu kommunizieren und umzusetzen. Desweiteren erlaubt uns dies, bis auf die Ebene der Milchbauern Einfluss zu nehmen und die strengen Qualitätsvorgaben – auch im Hinblick auf mögliche Futtermittel – einzuhalten“
Ich interpretiere das so, dass die Kühe also doch Kraftfutter bekommen. Und dabei ist es mir (fast) egal, ob es sich um lokal angebauten Weizen, Mais, Gerste oder Soja handelt. Im Gegensatz zu Kerrygold behaupte ich mal, dass Kühe für Ihre Gesundheit sowas nicht brauchen, eher im Gegenteil.
Mittlerweile suche ich verzweifelt nach einer Alternative, bisher erstmal erfolglos. Gibt es Ihrerseits Erkenntnisse?
Viele Grüße
Vielen Dank für das Teilen. Eine sehr interessante Antwort von Kerrygold.
Könnten Sie bitte nachfragen, ob 1. aus dem Wintermilch Butter hergestellt wird und 2. ob auch im Sommer Ergänzungsfutter verabreicht wird? Vielleicht hat sich die Situation geändert, dann bei der damaligen Anfrage 2010 wurde noch gesagt, dass Butter ausschließlich aus Weidemilch hergestellt wird und dass die Wintermilch nicht für die Butterherstellung verwendet wird. (Aber was machen die dann mit der Milch?)
Zwei Artikel über die „Notwendigkeit“ von Ergänzungsfutter bei der Weidehaltung:
1. http://www.agroscope.admin.ch/publikationen/einzelpublikation/index.html?pubdownload=NHzLpZeg7t,lnp6I0NTU042l2Z6ln1acy4Zn4Z2rZpnG3s2Rodeln6h1dnx4fn,Nn,aknp6V2tTIjKbXoKimjZyWlpiqiKfo
2. http://www.alpwirtschaft.com/Dateien/A5/Mutterkuhhaltung%20Steinwidder.doc
Im besten Fall ist eine Ergänzungsfutter nicht erforderlich, bei Überweidung oder schlechten Weiden schon. Es ist gut möglich, dass Bauern aus wirtschaftlichen Gründen zu viele Kühe für die Weidefläche halten, wodurch eine Ergänzungsfutter notwendig wird.
p.s.
Laut http://www.kerrygold.de/weidemilch/warum-ist-kerrygold-butter-so-streichfaehig.html wird weiterhin kein „zusätzliches Kraft- oder Trockenfutter“ verfüttert. Die Aussage stand schon 2010 auf der Webseite.
Auf dieser Seite ist ein Vergleich der Butter mit anderen Marken: http://www.kerrygold.de/weidemilch/was-ist-an-kerrygold-butter-anders-butterstudie.html