D-Mannose – ein heilender Zucker bei Harnwegsinfekten

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By Ed (Edgar181) – Own work, Public Domain

Ein persönlicher Leidensweg

Seit Teenagerzeiten litt ich immer wieder an Blasenentzündungen, meist sogar ausgedehnt zu Nierenentzündungen und Nierenbeckenentzündungen. Zur Behandlung wurde mir pro forma Antibiotika verschrieben. Viele Erklärungen kamen dazu: Unterkühlung, zum Beispiel vom Schwimmen, Stress, hormonelle Schwankungen, etc. Im ersten Jahr des Studium erkrankte ich alle paar Monate. Ein Urologe zeigte daraufhin etwas mehr Interesse an meinem Fall,  Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen folgten.

Das medizinische Ergebnis war eine körperliche Anomalie – eine Verkürzung des Harnweges. Zur vorbeugenden Behandlung wurde eine Kur mit URO VAXOM begonnen. Das Arzneimittel ist ein Immuntherapeutikum bei Harnwegsinfektionen. Nach Grundimmunisierung und Auffrischung waren die Ergebnisse bei mir sehr gut, jahrelang hatte ich keine Probleme mehr. Doch nach etwa acht Jahren fing alles wieder von vorne an. Diesmal half auch die Immunisierung nicht mehr. Per Zufall wurde ich dann mitten in meiner Leidenszeit auf D-Mannose aufmerksam. Allerdings half sie bei der ersten Entzündung bzw. Einnahme nicht mehr, weil ich erst während der Entzündung anfing, sie zu nehmen. Seitdem nutze ich D-Mannose als Prophylaxe – vor und während meiner Periode, in stressigeren Zeiträumen, vor und nach dem Schwimmen, oder wenn ich das Gefühl habe, da könnte etwas kommen. Den Grund für meine Entzündungen kenne ich noch immer nicht, aber durch D-Mannose und ihre regelmäßige Einnahme bin ich nunmehr seit Jahren entzündungsfrei.

Meine Dosierung:

Zur Vorsorge nehme ich täglich morgens und abends ca. 2 Teelöffel ein. Wenn ich ein ungutes Gefühl habe und denke, da könnte etwas kommen, 3-4 Teelöffel ca. alle 2-3 Stunden.

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Was ist D-Mannose?

D-Mannose ist – ebenso Glucose oder die Fructose – ein Einfachzucker. Von ihrer Struktur ist die D-Mannose der Glucose eng verwandt. Wie viele andere Einfachzucker ist sie ein weißes Pulver mit süßlichem Geschmack. Die D-Mannose kommt natürlicherweise auch in Lebensmitteln vor, aber dabei stets in deutlich geringeren Mengen als die bekannten Einfachzucker Glucose und Fructose. Im Vergleich zur Glucose wird die D-Mannose nur sehr langsam resorbiert, etwa acht Mal langsamer als Glucose. Nur ein kleiner Teil der D-Mannose wird überhaupt verstoffwechselt. Der weitaus größte Anteil der D-Mannose wird mit dem Urin wieder unverändert ausgeschieden.

D-Mannose bei der Behandlung und Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Und genau das ist der große Vorteil der D-Mannose. Die D-Mannose fließt nämlich jetzt mit dem Blut geradewegs zur Niere und von dort zur Blase. Hier bindet sie jene Bakterien wie E. coli und viele weitere mit Pili vom Typ 1 an sich, die für die meisten Harnwegsinfekte verantwortlich sind1. So gebunden an die D-Mannose können sich die Bakterien nicht mehr an der Schleimhaut der Blasenwand festbinden (Blockierung der Adhäsion), weil so ihrer Pili zur Anhaftung außer Gefecht gesetzt sind2. Den Krankheitserregern bleibt also nichts anderes übrig, als sich zusammen mit dem Urin untätig in die Toilette spülen zu lassen. Die Harnwege und die Blase werden im Laufe der D-Mannose-Therapie somit bakterienfrei und können sich endlich wieder erholen. Wegen dieser Fähigkeit, sich an das FimH-Protein solcher Bakterienpili zu binden, bezeichnet man die D-Mannose auch als natürlichen FimH-Antagonisten.

D-Mannose wirkt genauso wie klassische Antibiotika – bei weniger Nebenwirkungen

Die hervorragende präventive Wirkung der D-Mannose konnte auch bereits in einer aktuellen klinischen Studie aus Kroatien bestätigt werden3. 308 Frauen mit akuter Blasenentzündung stellten sich zur Verfügung. Alle Frauen hatten immer wieder mit Harnwegsinfekten zu tun gehabt. Nach der üblichen Behandlung mit Antibiotika teilte man alle Frauen auf drei unterschiedliche Gruppen auf. Ein halbes Jahr lang erhielt Gruppe 1 täglich zwei Gramm D-Mannose in 200 ml Wasser. Gruppe 2 erhielt im selben Zeitraum täglich 50 mg Nitrofurantoin (ein Antibiotikum). In Gruppe 3 führte man keine prophylaktischen Maßnahmen durch, diese diente folglich als Kontrollgruppe.

Insgesamt entwickelten 98 der Frauen erneut eine Blasenentzündung, wovon 62 zur Kontrollgruppe gehörten. Aus der Antibiotikagruppe bekamen immerhin 21 Frauen erneut eine Blasenentzündung, aber aus der D-Mannose-Gruppe nur 15 Frauen. Über Nebenwirkungen klagten in den Gruppen 1 und 2 insgesamt knapp 18 Prozent der Patientinnen, allerdings sehr viel intensiver in der Antibiotika-Gruppe als in der D-Mannose-Gruppe.

Die Forscher schlossen ihre Studie mit den Worten, dass sich D-Mannose sehr gut zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen eigne – insbesondere für Menschen, die unter ständig wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden.

Synthetische FimH-Antagonisten, die bereits in deutlich niedrigerer Dosierung eine ähnliche Wirkung aufweisen sollen, befinden sich noch in klinischer Entwicklung.4 Damit bleibt die natürlich vorkommende D-Mannose (Werbung) die beste Alternative zur Behandlung und Prophylaxe bei Blasenentzündung.

  1. Jiang X., Abgottspon D., Kleeb S., Rabbani S., Scharenberg M., Wittwer M., Haug M., Schwardt O., Ernst B. Antiadhesion therapy for urinary tract infections – a balanced PK/PD profile proved to be key for success. J Med Chem, 2012, 55(10), 4700-13
  2. Altarac S., Papeš D. Use of D-mannose in prophylaxis of recurrent urinary tract infections (UTIs) in women. BJU Int, 2014, 113(1), 9-10
  3. Kranjčec B., Papeš D., Altarac S. D-mannose powder for prophylaxis of recurrent urinary tract infections in women: a randomized clinical trial. World J Urol, 2014, 32(1), 79-84
  4. Han Z. et al. Lead optimization studies on FimH antagonists: discovery of potent and orally bioavailable ortho-substituted biphenyl mannosides. J Med Chem, 2012, 55(8), 3945-59

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4 Gedanken zu „D-Mannose – ein heilender Zucker bei Harnwegsinfekten“

  1. In dem Buch „Wie gesund bin ich schon, krank bin ich noch“ von Dr. Rosina Sonnenschmidt steht, dass Blasenentzündung in Kombination mit einigen anderen Beschwerden auf eine vererbte Tripper-Disposition/-Information hinweisen können.
    Dies kann mit Homöopathie bestenfalls ausgeheilt werden, also mal den Homöopathen diesbezüglich fragen.

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