Vibram Fivefingers KSO – Langzeitbeobachtungen und Verbesserungsvorschläge

Meine ersten Eindrücke der Fivefingers KSO und unseren Bericht dazu kannst Du hier lesen. Bestellen kann man sie u.a. bei Amazon.

Die Kurzfassung vorab: Fivefingers KSO sind 100% empfehlenswert!

Langzeitbeobachtungen

  • Achtung Beim Kauf unbedingt darauf achten, dass die Schuhe richtig passen. Auf der Webseite steht, dass der längste Zeh Deines Fußes gerade so vorne anstoßen soll. Das finde ich richtig. Die Schuhe müssen enger sitzen als herkömmliche Schuhe, wobei die Zehen nicht verkrampft oder verstaucht sein dürfen.
  • Beim längeren Laufen auf Beton (mehrere Stunden) schmerzen die Fußballen. Mit der Zeit legt sich das, die Füße werden abgehärtet.
  • Die dünne Sohle der Fivefingers KSO ist für niedrige Temperaturen (ca. 10° Celsius) nicht besonders geeignet. Bodenkälte dringt durch die Sohle und die Füße werden kalt, insbesondere, wenn man nicht ständig in Bewegung bleibt. Zehenstrümpfe würden sicherlich helfen. Im Übrigen sehen die KSO Trek mit Obermaterial aus Leder und einer wohl dickeren Sohle recht kältetauglich aus, aber ich habe keine zum testen.
    Aktualisierung
    Meine Füße haben sich an die Kälte gewöhnt und frieren nicht mehr. Minusgrade konnte ich noch nicht austesten, aber die Füße gewöhnen sich definitiv an kältere Temperaturen.
  • Die Qualität der Schuhe ist OK, bisher sind keine Nähte oder Verklebungen aufgegangen.
    Aktualisierung
    Nach knapp vier Monaten Gebrauch ist leider eine Naht oben auf der großen Zehtasche aufgegangen. Vibram USA tauscht mein Paar auf Nachfrage jedoch problemlos um – selbstverständlich habe ich bei meiner Anfrage nicht erwähnt, dass ich darüber blogge. So muss Kundenservice sein!

Verbesserungsvorschläge/ konstruktive Kritik

  • Die KSOs haben keine separate Schlaufe für die Ferse. Es gibt nur eine Schlaufe  und diese Schlaufe zieht hinten an der Achillessehne alles fest und gleichzeitig am Fußrücken. Zwei separate Schlaufen würden eine genauere Einstellung erlauben.

 

  • Die Schlaufe hinten an der Achillessehne ist zu hoch, denn sie liegt direkt auf der Achillessehne. Zieht man die Schlaufe fest, drückt sie daher leider gegen die Achillessehne. Auch wenn man das nicht unbedingt spürt, die Schlaufe verhindert eine völlig freie Bewegung der Achillessehne. Falls Du gerade barfuß bist, schau Dir Deine Achillessehne an, während Du Deinen Fuß hin und her bewegst. Du wirst sehen, dass sich die Achillessehne bewegt und Freiheit will.
  • Die Sohle könnte bei den Zehen etwas dünner sein, damit man seine Zehen greifend biegen kann.
  • Beim Übergang zwischen den Obermaterialien drückt die Naht in die Haut. Es schmerzt nicht, aber man könnte die Naht trotzdem hautfreundlicher machen.

Klicke auf ein Bild, um die Großversion zu bekommen:

VFF Naht aussenVff Naht innenStriemen auf der Haut

6 Gedanken zu „Vibram Fivefingers KSO – Langzeitbeobachtungen und Verbesserungsvorschläge“

  1. hallo und vielen dank für deinen bericht.

    ich habe noch zwei fragen:
    sind die sohlen im verlauf des gebrauches weicher geworden,
    so dass man nach dem einlaufen noch bessere untergrundrückmeldung bekommt,
    oder blieb die festigkeit/steifheit der sohle gleich wie beim neuen schuh?
    dehnt sich im gebrauch das obermaterial (etwas) – soll man den schuh haargenau (mit zehensocken) passend kaufen oder lieber ein klein wenig knapp, weil das material etwas nachgiebiger wird, wenn man es eine weile trägt?

    vielen dank!

    vg,
    detlef

    Antworten
    • Die Sohlen sind nicht weicher geworden und das Obermaterial hat sich nicht gedehnt (wenn, dann kaum zu merken).

      Falls Dir Untergrundrückmeldung sehr wichtig ist, empfehle ich http://www.softstarshoes.com/ Ich habe das folgende Modell: http://www.softstarshoes.com/adult-shoes/moccasins.html Nicht sehr hübsch, aber sehr bequem, auch ohne Strümpfe, und mit einem tollen Barfußgefühl. Die Moccasins sitzen sehr locker. Das Tragegefühl ist völlig anders als die der VFFs. Die VFFs fühlen sich dynamischer an und sind für schnelle Sportarten vermutlich die bessere Wahl. Zum Wandern bevorzuge ich ganz klar die Moccasins, weil die Füße freier sind und sich nicht überhitzen.

      Antworten
  2. Hallo

    ich bin Jogger und laufe ab und zu mal einen Marathon (Bestzeit 3:17, normal ist aber eher um die 3:45).
    Ich laufe seit einem Jahr den FiveFingers Bikila, d.h. ich laufe ihn als Ergänzung zu anderen Schuhen.
    Es ist gewöhnungsbedürftig, wenn man sonst immer dicke, dämpfende Sohlen unter seinen zarten Füssen hat.
    Effekt: Ich laufe jetzt mehr über den Vorfuss. Ich denke, man kann sich mit dem Fivefinger einen besseren Laufstil angewöhnen und Fuss und Wadenmuskeln trainieren.
    Die Verarbeitung des Schuhs ist sehr gut, die Vibramsohle läuft sich kaum ab.
    Vom Konkurrenten Adidas gibt es nun ein Alternativmodel. Allerdings fehlt hier ein Riemen oder eine Schnürung und auch ist die Laufsohle nicht so weit um die Zehen nach oben gezogen. Vermutlich ist somit der Schutz bei Fivefingers besser als beim adidas. Dass adidas sich jedoch auf so ein Nischenprodukt einlässt, sollte zeigen, dass es sich bei Zehenschuhen nicht nur um einen kurzen Trend handelt.
    Verbessert werden könnte der Schaftabschluss. Da ich ohne Fivefingersocken laufe kommt es hier meist zu Hautabschürfungen oder Blasen. (Helfen da die Socken?)

    Aber aufgepasst: Durch einen 25 km Lauf habe ich mir den linken Fuss verletzt. Der Fuss schmerzt nun stark beim Aufsetzen. Eine Röntgenaufnahme zeigte keine Knochenverletzung oder Bruch, jedoch bin ich erst einmal ausser Gefecht gesetzt. Wie das genau passiert ist, kann ich nicht sagen. Stein, Kastanie, Übermüdung?
    Fazit: Der Schuh ist hilfreich, allerdings sollte man es nicht, wie ich, übertreiben. Nicht jeder hat Füsse wie ein kenianischer Champion.

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  3. Ich laufe seit mehr als einem Jahr mit den Vibrams (meine Erfahrungen habe ich unter http://wozulaufschuhe.wordpress.com gesammelt. Ich bin von den KSO zu den Speed umgestiegen – hauptsächlich wegen der Schnürung vs. Klettverschluss. Gerade beim Laufen (über 20 km) lockert sich der Klettverschluss und stört damit den Lauffluss, wenn man ihn wieder (ganz fest) anziehen muss. Die Speed sitzen mit dem Schnürsystem besser und angenehmer als die KSO mit dem Klettverschluss.
    Ich bin heute auch bei -2 Grad und gefrorenen Boden inkl. Schnee gelaufen – mit Zehensocken war es trotz 3 Stundenlauf kein Problem. Ich denke aber das es einen Unterschied macht, ob man läuft oder „nur“ geht.
    Danke für deine Berichte, lese ich immer wieder gerne.

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