Food Raves! Essen im Untergrund

Was tun, wenn Gesetze oder Bürokratie die Beschaffung von echter Nahrung behindern? Manche mögen aufgeben und sich mit der Situation abfinden, in San Francisco ist man aber in den Untergrund gegangen, wie die NYT berichtet. Sogenannte Food Raves, in Anlehnung an die bekannten Raves aus der Acid-House-Szene, sind die neueste Form der Rebellion gegen die administrative Erstickung der Streetfood-Kultur, eine Esskultur, die Milliarden von Menschen täglich in den nicht ganz so entwickelten Ländern dieser Welt genießen können, ohne gleich an Ehec & Co. zu erkranken. Hier sind ein paar Bilder, damit man einen Eindruck der ganzen Sache bekommt.

In San Francisco müssen Jungunternehmer mit rund $ 1000 pro Jahr Kosten für Zulassungen und Versicherungen rechnen, wenn Sie auf einem Wochenmarkt ihre Ware verkaufen möchten. Eine Hürde, die nicht jeder nehmen kann. Die Lösung ist, einen Verein zu gründen. Nur Mitglieder können Essen kaufen und erst nach Unterzeichnung eines Haftungsausschlusses, worin darauf aufmerksam gemacht wird, dass das Essen nicht unbedingt in einer staatlich überprüften Küche zubereitet wurde.

Die Grundidee ist nicht neu. Viele Bundesstaaten in den USA verbieten den öffentlichen Verkauf von Rohmilch. Also bieten einige Bauern die Möglichkeit an, Anteile an einer Kuh zu kaufen. Dadurch holt man nur seine eigene Milch bei dem Bauern ab, anstatt fremde Milch anzukaufen. (Übrigens, hier gibt es eine Auflistung von Erzeugerbetrieben von Vorzugsmilch.)

Im Land der Freien und Tapferen findet sich mittlerweile eine wachsende Bewegung, nicht-lizenziertes Essen direkt an den Endverbraucher verkaufen zu dürfen. 18 Bundesstaaten haben sogenannte „cottage laws„, also „Hüttengesetze“, die „unbedenkliche“ Gerichte wie Torten und Plätzchen von den allgemeinen Lebensmittelgesetzen herausstellen. Fünf weitere überlegen, solche Gesetze ebenfalls einzuführen.

Weiß jemand wie die Situation in den deutschsprachigen Ländern Europas ist? Darf man Essen, das man zu Hause in seiner eigenen Küche zubereitet hat, an seine Nachbarn oder über Kleinanzeigen verkaufen?

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