Nochmals bitte … die Reproduzierbarkeit von Studien

Snow White Mirror
Schneewittchen im Spiegel
In der Ernährungswissenschaft verlassen wir uns sehr oft auf die Ergebnisse von irgendwelchen Studien. Kraut X führt zu einer Erhöhung des Testosteron-Spiegels um 30%! Aber wie verlässlich sind diese? Wie die Zeitschrift The Economist berichtet, ist diese leider nicht so gegeben, wie man meinen würde. So hat z.B. das Bio-Tech-Unternehmen Amgen versucht, die Ergebnisse von 53 angesehenen Krebsstudien zu reproduzieren. Die Ergebnisse konnten lediglich in 6 (!) der Studien bestätigt werden. Über 88% der Ergebnisse waren also mehr oder weniger unbrauchbar. In 2015 konnte eine Gruppe an der University of Virginia nur (aber immerhin) 39% der Ergebnisse aus 98 Veröffentlichungen aus der Psychologie reproduzieren.

Karl Popper spricht in Logik der Forschung davon, dass Theorien falsifizierbar sein müssen. In ähnlicher Weise müssen Studienergebnisse reproduzierbar sein. Die Online-Zeitschrift Preclinical Reproducibility and Robustness Channel möchte Studien auf ihre Reproduzierbarkeit überprüfen. Ein nobles Ziel! An der Stanford University gibt es seit 2014 ein ganzes Institut, welches sich dem Thema widmet. Solche Bestrebungen können uns nur zum Vorteil gereichen.

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